Dooring-Unfälle verhindern
Autofahrende oder Mitfahrende öffnen die Autotür, ohne auf den Radverkehr zu achten, und bringen so eine/n Radfahrende/n zum Sturz. Durch diese sogenannten „Dooring-Unfälle“ werden Radfahrende häufig schwer verletzt.
Dooring-Unfälle sind schwere Unfälle.
In München wird im Schnitt mehr als jeden 3. Tag ein Dooring-Unfall von der Polizei aufgenommen. Da Unfallbeteiligte nicht immer die Polizei rufen, dürfte die Dunkelziffer höher liegen. Dabei lassen sich Dooring-Unfälle mit einfachen Maßnahmen verhindern. Das gilt nicht nur für die unmittelbar beteiligten Rad- und Autofahrenden, sondern auch für Verkehrsbehörden und die Stadtverwaltung. Unfallprävention ist einfach und kostet wenig!
Einfache Maßnahmen – große Wirkung!
Wie vermeide ich Dooring-Unfälle als Radfahrer/in:
- Sicherheitsabstand zu parkenden Autos halten, mindestens 1 Meter!
Auch im Mischverkehr oder auf dem Radschutzstreifen müsst ihr Euch nicht an die parkenden Autos quetschen. - Meldet gefährliche Stellen und Streckenabschnitte an denen ihr Euch mehr Dooring-Schutz wünscht, an die „Meldeplattform Radverkehr“ der Stadt München.
Dort einfach auf den gelben “Hinweis” klicken, die Straße in der Karte suchen und markieren. Als Kategorie wählt bitte “Verkehrsbeschilderung und -markierung" mit “Fehlende oder verblasste Fahrbahnmarkierung”. - Die Stadtverwaltung kann Sicherheitstrennstreifen zwischen Radweg und parkenden Autos einrichten und diese „schraffieren“ (also als Sperrfläche markieren), wenn darauf rechtswidrig Autos abgestellt werden.
- Wenn ihr in einen Dooring-Unfall verwickelt seid oder Zeuge/in wurdet: Ruft immer die Polizei!
Das ist erstens wichtig für schnelle Hilfe und eine saubere Unfallaufnahme. Zweitens ist die Unfallstatistik der Polizei eine wichtige Grundlage, um Münchens Straßen langfristig sicherer zu machen.
Aber auch Autofahrer/in bzw. Mitfahrer/in können durch ihr Verhalten dazu beitragen…
- Erst schau’n, dann Tür auf!
Verwendet beim Aussteigen aus dem Auto den „holländischen Griff“. Dabei wird die Tür mit der jeweils abgewandten Hand geöffnet, sodass man automatisch den Oberkörper dreht und einfacher über die Schulter auf den Radverkehr blicken kann.
- Abstand halten!
Haltet auch beim Fahren mindestens 1,50 Meter Abstand zu Radfahrenden, damit diese ihrerseits genügend Abstand zum Parkstreifen halten können bzw. Platz zum Ausweichen haben. - Sicherheitstrennstreifen freihalten!
Sicherheitstrennstreifen sind kein Parkplatz, sondern sollen Abstand zwischen parkenden Autos und dem Radverkehr schaffen.
Und nicht zuletzt Polizei/Kommunale Verkehrsüberwachung sollten…
- Falschparken konsequent ahnden.
Das Beparken von Sicherheitstrennstreifen ist kein Kavaliersdelikt, sondern gefährdet Radfahrende jeden Tag! Die Sicherheit von Radfahrenden muss hier Vorrang haben. - Überholabstände kontrollieren (analog Geschwindigkeitskontrollen)
Durch zu knappes Überholen werden Radfahrende an parkende Autos gedrängt. Dadurch steigt die Gefahr eines Dooring- Unfalls. Überholabstände müssen konsequenter kontrolliert werden!
Und nicht zu vergessen die flankierenden Maßnahmen der Stadtverwaltung wie…
- Radentscheid München umsetzen – Radfahrende schützen
Gemäß den Leitlinien zur Umsetzung des Radentscheids München müssen zwischen Radstreifen und parkenden Autos stets mindestens 0,75 Meter Abstand eingehalten werden. - Sicherheitstrennstreifen konsequent als Sperrfläche markieren.
Die Schraffierung von Sicherheitstrennstreifen hilft, das Falschparken zu verhindern, und verbessert so den Schutz von Radfahrenden.